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1993 Tápies Thek Tuttle u.a.

Juni 1993 bis September 1995
Tápies, Thek, Beuys, Saura, Opalka, Marioni u.a.
Wiederbegegnung mit Unbekanntem – Teil 1 bis 5

Der Titel der im Juni 1993 begonnenen und bis 2001 fortgeführten Ausstellungsreihe »Wiederbegegnung mit Unbekanntem« versteht sich programmatisch für ein »lebendes Museum«, dessen Inhalte – abgesehen von wenigen Konstanten – in permanenter Bewegung bleiben. Vier Grundpfeiler des Konzeptes werden etabliert: 1. Gezielte Gegenüberstellungen von wenigen Werken mittelalterlicher und zeitgenössischer Kunst. 2. Bestückung der Wechselausstellungen aus dem eigenen Bestand (Museum = Sammlung). 3. Verzicht auf Objektbeschriftungen, um eine sinnvolle Abfolge von Schauen und Wissen zu erreichen (Ein aktueller Werkzettel listet alle in der Ausstellung nummerierten Werke auf). 4. Statt »Führungen« Werkgespräche in Form einer gemeinsamen Betrachtung (Das Ergebnis dieser Werkgespräche ist abhängig von der aktiven Teilnahme der Besucher). Die Ausstellungsreihe wird bereichert durch zahlreiche Konzerte unter dem Titel »hören/sehen« (in Zusammenarbeit mit der Kölner Gesellschaft für Neue Musik) sowie Lesungen (in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Köln). Ende 1994 etabliert sich im Fensterraum die Reihe »…im Fenster« mit jüngsten zeitgenössischen Positionen (Werke von Carola Bauckholt, Thomas Kemper, Olaf Eggers, Horst Antes). Bis September 1995 fanden die ersten fünf Wechsel der »Wiederbegegnung…« statt, die noch nicht mit Ausstellungsfoldern beworben wurden, weshalb sie hier zusammengefasst sind:

Teil 1 (Juni bis September 1993): Im Zentrum die bis 1997 unveränderte Gegenüberstellung einer unbetitelten Arbeit von Joseph Beuys (als Dauerleihgabe) mit dem romanischen Kruzifix aus Erp und dem Gemälde »Spuren auf weißem Grund« von Antoni Tàpies. In der Halle Bilder von Darío Villalba. Im Fensterraum Werke von Paul Thek sowie ein spätmittelalterlicher Schmerzensmann.

Teil 2 (Februar bis August 1994): In der Halle die Gemälde »Brunhilde« und »Multitud« (Leihgabe) von Antonio Saura. Im Fensterraum das Gemälde No.9.1988 von Agnes Martin und drei Bilder von Roman Opalka (Leihgaben).

Teil 3 (September 1994 bis Februar 1995): In der Halle die Gemälde »Crucifixion« und »Cura« von Antonio Saura in Gegenüberstellung zu dem spätmittelalterlichen Schmerzensmann. Im mittleren Raum Richard Tuttles Zeichnungszyklus »40 Days« sowie der Wandbehang mit der Mystischen Jagd im verschlossenen Garten sowie zwei Stundenbücher mit Szenen der Verkündigung und der Geburt Christi. Im Fensterraum Alexej von Jawlenskys »Große Meditation – Der Mensch ist dunkler als die Nacht« und weiterhin das Gemälde von Agnes Martin.

Teil 4 (März bis Mai 1995): In der Halle Joseph Marionis »Painting No.1.1982« und weiterhin der spätmittelalterliche Schmerzensmann. Als temporäres Gegenüber des gotischen Hausaltärchens Paul Theks »Portable Ocean«. Im mittleren Raum Rune Mields' vollständige Zeichnungsserie »Steinzeitgeometrie« sowie weiterhin der Wandbehang mit der Mystischen Jagd im verschlossenen Garten. Im Fensterraum das Gemälde von Agnes Martin nun in Gegenüberstellung zu dem Bild »Riffelung in Blau« von Václav Bostik.

Teil 5 (Juni bis September 1995): In der Halle Paul Theks Schultafel »Gefiederte Schlange« in Gegenüberstellung zur Photosequenz »The Journey of the Spirit after Death« von Duane Michals und einem mittelalterlichen Kruzifix-Torso. Im mittleren Raum eine großformatige »Frauenlandschaft« von Herbert Falken sowie das Alabaster-Relief mit der Beweinung Christi von Leonhard Kern.