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1995 Monika Bartholomé

Mitte September bis November 1995
Monika Bartholomé – Zeichnungen
Kabinettausstellung im Fenster

Nach dem Streichquartett von Carola Bauckholt, der Fensterinstallation von Olaf Eggers und den Tafelbildern von Thomas Kemper und Horst Antes, findet mit der Ausstellung von Monika Bartholomé die fünfte Aktivität in der Reihe mit jüngsten künstlerischen Positionen »…im Fenster« des Diözesanmuseums statt. Ihre Zeichnungsserien erwachsen aus dem Nachdenken, das – um darin Erfahrungen machen zu können – ungegliedert und ohne Gewichtungen den verschiedensten Einflüssen folgt. Als spielerische Variation über ein Motiv, einen Gegenstand, ein Verhältnis oder eine Befindlichkeit liest sich jede Reihe wie das Dokument der Bewegung im Kopf, der ja bekanntlich rund ist, damit das Denken seine Richtung ändern kann. Die Unmittelbarkeit ihrer Einfälle setzt sie mit der absoluten Einfachheit ihrer Mittel um. Sie zeichnet mit dem Bleistift auf lose weiße Papierblätter, die nicht einmal die Größe eines Schulheftes haben. Der Bleistiftstrich ist gewissermaßen die Verlängerung der Gedanken, er wächst mit ihnen. Die Zeichnungsserie »In der Akademie« von 1992 besitzt für Monika Bartholomé im Übergang vom Einzelblatt zur Serie eine Schlüsselstellung. Der zweiten ausgestellten vierteiligen Serie »Orientierung am Einzelfall« ging ein Besuch im Diözesanmuseum voraus, das 1993 mit Teil 1 seiner »Wiederbegegnung mit Unbekanntem« erstmals die Hauptwerke der Sammlung in einer neuen Aufstellung präsentierte. Das Erlebnis der unvermeidlich musealen Situation führt zu einem zeichnerischen Spiel über deren bestimmende Elemente – Räume, Bilder, Wärter –, wobei zunächst das damals in der Halle stehende »Dreigesicht« – nun nach einjähriger Restaurierung erneut zu sehen – die Bewegung im Kopf ausgelöst zu haben scheint.

(Künstlerheft)