Kolumba
Kolumbastraße 4
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14. April bis 25. Oktober 2000
walkmen Fünf Auftragskompositionen für walkman Das Ritual gleicht der Situation in vielen Museen: Besucher bekommen gegen ein kleines Pfand einen walkman ausgehändigt, mit dem sie sich durch die Ausstellungsräume bewegen. Audioführung? Choreographiertes Schauen? Realitätsverlust? Werden nun auch im Diözesanmuseum endlich die Bilder erklärt? – Nein, es handelt sich um eine »Hör-Ausstellung«. Fünf Künstlerinnen und Künstler wurden vor die Aufgabe gestellt, für »walkmen« ein Stück zu produzieren, das den inneren Hörraum im öffentlichen Kontext thematisiert. Der Klang bestimmt – von hier aus – eine völlig andere Wahrnehmung des Ortes, der Kunst und der anderen Ausstellungsbesucher. Und es stellt sich erneut die Frage nach der Präsenz des Phänomens Klang als technisch abrufbarem Ereignis, das uns heute regelrecht verfolgt – wir können der allgegenwärtigen Beschallung kaum ausweichen. Zugleich ist der walkman im Alltag das bevorzugte Mittel, uns von der Umwelt zu isolieren, d.h. in Öffentlichkeit privat (»beraubt«) zu sein. Diese Situation »umzumünzen«, den individuellen Hörraum zur Bühne neuer Erfahrungen zu machen, ist Anliegen der Ausstellung (Werke von Peter Ablinger, Hugh Davies, Barbara Köhler, Pamela Z und Walter Zimmermann; kuratiert von Manos Tsangaris). Peter Ablinger: »Weiss/Weisslich o. Nr.« Peter Ablinger wurde 1959 in Schwanenstadt/Österreich geboren; 1974-82 Graphikstudium in Linz, Jazzpianist in Graz, Kompositionsunterricht bei Gösta Neuwirth, Graz, und Roman Haubenstock Ramati, Wien; 1982-90 Lehrer an der Musikschule Kreuzberg; 1988 Gründung des Ensembles Zwischentöne; 1990-92 Leitung der Klangwerkstatt Berlin; 1993 Gastprofessur in Graz; 1996 Gastkomponist am Institut für Elektronische Musik, Graz; 1997 Leitung der Reihe Insel-Musik in Berlin; lebt in Berlin. Hugh Davis: »From Trees and Rocks« (Aus Bäumen und Steinen) Hugh Davies wurde 1943 in Exmouth/Devon geboren; Musikstudium in Oxford; Assistent Karlheinz Stockhausens in Köln; Erfindung und Interpretation neuer Musikinstrumente und Klangskulpturen; Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Elektronische Musik und Klangquellen des 20.Jahrhunderts; 1967-86 Gründung und Leitung des Studios für Elektronische Musik am Goldsmith's College, London University; Fachmann für elektronische Instrumente im Gemeentemuseum Den Haag; seit 1999 Erforschung der Sonic Art am Center for Electronic Arts, Middlesex University, London; lebt in London. Barbara Köhler: »Stimmführung« Barbara Köhler wurde 1959 bei Amerika/Sachsen geboren; 1985-88 Literaturinstitut Leipzig; 1991 Deutsches Roulette, Gedichte; 1995 Blue Box, Gedichte; 1997 cor responde, mit Ueli Michel, Gedichtzyklus (deutsch/portugiesisch); 1999 Wittgensteins Nichte. Vermischte Schriften, Mixed Media; seit 1996 Textinstallationen, Schriftbilder, Multiples und Texte für öffentlichen Raum; lebt seit 1994 in Duisburg. Pamela Z: »And an the left…« Pamela Z wurde 1956 in Bussalo/N.Y. geboren; Musikstudium an der University of Colorado, Boulder; seit 1984 Solo-Perfomances in den USA, Japan und Europa; Kompositionen und deren Aufführung für Choreographen, Film- und Videokünstler; Interpretation von Vokalkompositionen anderer Komponisten (u.a. Charles Amirkhanian, Henry Brant, Donald Swearingen); Hörstücke für New American Radio; Auftragskompositionen für die California E.A.R. Unit und die Bang On A Can Allstars; Gründerin und Leiterin der interdisziplinären Z Programs; Mitglied des elektroakustischen Ensembles sensorChip und des interdisziplinären PerformanceEnsembles The Qube Chix; Zusammenarbeit mit dem New Music Theatre und den San Francisco Contemporary Music Players; lebt in San Francisco. Walter Zimmermann: »Seidenstraße« Walter Zimmermann wurde 1949 in Schwabach/Mittelfranken geboren; 1968-70 Pianist im ars-nova-ensemble; Kompositionsstudium bei Werner Heider in Nürnberg; Studienaufenthalte in Utrecht, Amsterdam und den USA; Begegnung mit Morton Feldman; 1977-83 Gründung und Leitung des Beginner-Studios in Köln; Kompositionslehrer in Lüttich (seit 1982) und Karlsruhe (seit 1990); 1988 Gastdozentur in Den Haag; 1992-93 Gastprofessur in Essen; 1992 Organisation des Festivals ANARCHIC HARMONY zum 80. Geburtstag von John Cage in Frankfurt (zusammen mit Stefan Schädler); seit 1993 Professor für Komposition in Berlin; lebt in Berlin. | Kunstmuseum
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