Kolumba
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»Das Kolumba in Köln ist ein Ausstellungsort voller Überraschungen. Wer hier nur sakrale Kunst vermutet, geht in die Irre. Die Architektur ist fantastisch, das Innenleben klasse. Das ist ein Museum der besonderen Art. Weil es bei jedem Besuch neue Überraschungen birgt. Wie eine Wundertüte. Das Kunstmuseum Kolumba des Erzbistums Köln in Sichtweite des Doms ist etwas Besonderes wegen seiner inzwischen vielfach ausgezeichneten Architektur von Peter Zumthor. Auch deshalb, weil es keines der sonst üblichen Cafés beherbergt, stattdessen aber eine Marienkapelle. In vielerlei Hinsicht ist Kolumba ein Solitär. (...) Es mag vermessen klingen – aber dieses Museum würde allein schon durch die Architektur Eindruck machen, selbst dann, wenn kein einziges Kunstwerk ausgestellt würde. Kein Wunder, dass der Bau, 2007 eingeweiht, mehrfach ausgezeichnet wurde. (...) Kolumba ist das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Wer aber annimmt, jetzt bewege er sich durch Räume voller liturgischer Geräte sowie Marien- und Heiligendarstellungen, der irrt sich. Das gibt es auch. Die Kuratoren wollen aber moderne Arbeiten aktueller Künstler zeigen und sie in ein Spannungsverhältnis zu den alten Kostbarkeiten der Museumssammlung setzen. Etwa wenn in Raum sieben drei Andachtsbildchen gezeigt werden und diagonal gegenüber eine Videoarbeit von Birgit Antoni mit dem Titel „Schmetterling“. Oder in Raum 16, dem Nordkabinett, vor einer goldenen Wand ein Garderobenständer mit Hut und Mantel. Und gegenüber der Holzkern des mittelalterlichen Anno-Schreines. Einerseits hinterlassene Alltagsgegenstände, auf der anderen Seite der Ausdruck der Verehrung vorbildlicher Persönlichkeiten. In Raum neun kann der Besucher selbst die Form des Werkes von Manos Tsangaris bestimmen, indem er verschiedene Schalter einer Bedienung umlegt und so Bewegung und Geräusch provoziert. Seine Guckkastenbühne aus Sperrholz steht in Kontrast zu den ausgestellten kostbaren Handschriften. (...) In Raum 13 ist eine übermannsgroße Röhre installiert, die aus vier Dutzend Lautsprechern Texte von Novalis, einem deutschen Schriftsteller der Frühromantik und Philosophen, rezitiert. Und der Besucher hört dies jeweils anders, je weiter er sich in diese „Serpentinata“ , eine „Raum-Ton-Komposition“ von Bernhard Leitner, begibt. Und im Durchblick entdeckt der Besucher ein Kruzifix mit einem Elfenbeinkorpus aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Das Kruzifix ist eines der ständig ausgestellten Exponate, während anderes jeweils Jahresausstellungen vorbehalten ist, die jährlich am 15. September beginnen. (Martin Thull, Ein Museum, das schwebt, Aachener Zeitung, 13.12.2014)
 
www.kolumba.de

KOLUMBA :: Kritiken :: Aachener Zeitung

»Das Kolumba in Köln ist ein Ausstellungsort voller Überraschungen. Wer hier nur sakrale Kunst vermutet, geht in die Irre. Die Architektur ist fantastisch, das Innenleben klasse. Das ist ein Museum der besonderen Art. Weil es bei jedem Besuch neue Überraschungen birgt. Wie eine Wundertüte. Das Kunstmuseum Kolumba des Erzbistums Köln in Sichtweite des Doms ist etwas Besonderes wegen seiner inzwischen vielfach ausgezeichneten Architektur von Peter Zumthor. Auch deshalb, weil es keines der sonst üblichen Cafés beherbergt, stattdessen aber eine Marienkapelle. In vielerlei Hinsicht ist Kolumba ein Solitär. (...) Es mag vermessen klingen – aber dieses Museum würde allein schon durch die Architektur Eindruck machen, selbst dann, wenn kein einziges Kunstwerk ausgestellt würde. Kein Wunder, dass der Bau, 2007 eingeweiht, mehrfach ausgezeichnet wurde. (...) Kolumba ist das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Wer aber annimmt, jetzt bewege er sich durch Räume voller liturgischer Geräte sowie Marien- und Heiligendarstellungen, der irrt sich. Das gibt es auch. Die Kuratoren wollen aber moderne Arbeiten aktueller Künstler zeigen und sie in ein Spannungsverhältnis zu den alten Kostbarkeiten der Museumssammlung setzen. Etwa wenn in Raum sieben drei Andachtsbildchen gezeigt werden und diagonal gegenüber eine Videoarbeit von Birgit Antoni mit dem Titel „Schmetterling“. Oder in Raum 16, dem Nordkabinett, vor einer goldenen Wand ein Garderobenständer mit Hut und Mantel. Und gegenüber der Holzkern des mittelalterlichen Anno-Schreines. Einerseits hinterlassene Alltagsgegenstände, auf der anderen Seite der Ausdruck der Verehrung vorbildlicher Persönlichkeiten. In Raum neun kann der Besucher selbst die Form des Werkes von Manos Tsangaris bestimmen, indem er verschiedene Schalter einer Bedienung umlegt und so Bewegung und Geräusch provoziert. Seine Guckkastenbühne aus Sperrholz steht in Kontrast zu den ausgestellten kostbaren Handschriften. (...) In Raum 13 ist eine übermannsgroße Röhre installiert, die aus vier Dutzend Lautsprechern Texte von Novalis, einem deutschen Schriftsteller der Frühromantik und Philosophen, rezitiert. Und der Besucher hört dies jeweils anders, je weiter er sich in diese „Serpentinata“ , eine „Raum-Ton-Komposition“ von Bernhard Leitner, begibt. Und im Durchblick entdeckt der Besucher ein Kruzifix mit einem Elfenbeinkorpus aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Das Kruzifix ist eines der ständig ausgestellten Exponate, während anderes jeweils Jahresausstellungen vorbehalten ist, die jährlich am 15. September beginnen. (Martin Thull, Ein Museum, das schwebt, Aachener Zeitung, 13.12.2014)