Kolumba
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22. bis 24. Mai 2008
Kolumba zu Gast: Thomas Böing
97. Katholikentag in Osnabrück

Zwischen den über zweihundert weißen Zelten des 97. Katholikentages steht eines, das seine eigentliche Funktion verloren hat: Kein Infostand, keine Ausstellung befindet sich darin, denn Holzboden,Wände und Baldachin sind präzise und in freier Anordnung mit gleichgroßen, kreis-förmigen Ausschnitten perforiert. Sein Volumen ist wie mit großen Stanzen durchlöchert. Dieses Zelt birgt nichts, vielmehr schaut man durch es hindurch, beobachtet den nur zum Teil verdeck-ten Hintergrund, sieht das Licht-Schattenspiel der einfallenden Sonne, sieht den entäußerten Raum, der Witterung ausgesetzt. Dieses Zelt repräsentiert Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Das im vergangenen Jahr eröffnete Haus bietet Gelegenheit zur authentischen Auseinandersetzung mit der einmaligen Geschichte eines bedeutenden Ortes in der Kölner Innenstadt, mit Architektur und Kunst aus zweitausend Jahren abendländischer Kultur. Den vielbeachteten Neubau mit seinen korrespondierenden Innen- und Außenräumen muss man vor Ort erleben; das Museum kann nicht auf die Reise gehen. Das Zelt ist ein Werk des in Köln lebenden Künstlers Thomas Böing, der in Skulpturen und Bildern Teile unserer Wirklichkeit durchlöchert, um ihre Inhalte zu befragen. Als einfachste Form der Behausung ist das Zelt eine Metapher des Wohnens, des sich Niederlassens an einem Ort und der Versammlung von Menschen. Es ist das fragile Gehäuse einer schutzsuchenden Gemeinschaft. Durchlöchert ist es reine Form, entbehrt es die funktionale Nützlichkeit des Gebrauchsgegen-standes und erlangt als freie Skulptur – gerade weil es auf die verlorenen Inhalte verweist – den sinnstiftenden Nutzen der Kunst. Es lädt uns ein, darüber nachzudenken, ob wir offen genug sind für die notwendige Weite einer Kommunikation mit dem Anderen, und ob wir fähig sind, in einer löchrig gewordenen Kultur unsere eigenen Werte und unseren Glauben zu leben.
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03/17 Künstlergespräch
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11/15 Klangwerkstatt
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09/09 Andor Weininger
11/08 Klangwerkstatt
10/08 Donaueschinger Musiktage
06/08 Kolumba singt!
05/08 Katholikentag
04/08 Verabschiedung JMP
02/08 Alphornbläser
12/07 Deutschlandradio live
04/07 Art Cologne
08/05 1st view!
12/04 Die Pietà aus St. Kolumba
11/03 Schauspielhaus Köln
 
www.kolumba.de

KOLUMBA :: Veranstaltungen :: 05/08 Katholikentag

22. bis 24. Mai 2008
Kolumba zu Gast: Thomas Böing
97. Katholikentag in Osnabrück

Zwischen den über zweihundert weißen Zelten des 97. Katholikentages steht eines, das seine eigentliche Funktion verloren hat: Kein Infostand, keine Ausstellung befindet sich darin, denn Holzboden,Wände und Baldachin sind präzise und in freier Anordnung mit gleichgroßen, kreis-förmigen Ausschnitten perforiert. Sein Volumen ist wie mit großen Stanzen durchlöchert. Dieses Zelt birgt nichts, vielmehr schaut man durch es hindurch, beobachtet den nur zum Teil verdeck-ten Hintergrund, sieht das Licht-Schattenspiel der einfallenden Sonne, sieht den entäußerten Raum, der Witterung ausgesetzt. Dieses Zelt repräsentiert Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Das im vergangenen Jahr eröffnete Haus bietet Gelegenheit zur authentischen Auseinandersetzung mit der einmaligen Geschichte eines bedeutenden Ortes in der Kölner Innenstadt, mit Architektur und Kunst aus zweitausend Jahren abendländischer Kultur. Den vielbeachteten Neubau mit seinen korrespondierenden Innen- und Außenräumen muss man vor Ort erleben; das Museum kann nicht auf die Reise gehen. Das Zelt ist ein Werk des in Köln lebenden Künstlers Thomas Böing, der in Skulpturen und Bildern Teile unserer Wirklichkeit durchlöchert, um ihre Inhalte zu befragen. Als einfachste Form der Behausung ist das Zelt eine Metapher des Wohnens, des sich Niederlassens an einem Ort und der Versammlung von Menschen. Es ist das fragile Gehäuse einer schutzsuchenden Gemeinschaft. Durchlöchert ist es reine Form, entbehrt es die funktionale Nützlichkeit des Gebrauchsgegen-standes und erlangt als freie Skulptur – gerade weil es auf die verlorenen Inhalte verweist – den sinnstiftenden Nutzen der Kunst. Es lädt uns ein, darüber nachzudenken, ob wir offen genug sind für die notwendige Weite einer Kommunikation mit dem Anderen, und ob wir fähig sind, in einer löchrig gewordenen Kultur unsere eigenen Werte und unseren Glauben zu leben.