Kolumba
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Topping-out ceremony
16th March 2006 Speech by Joachim Cardinal Meisner Unser Haus Kolumba ist ein Ort, an dem sich seit 2000 Jahren das entwickelt hat und damit das geworden ist, was wir unsere europäische Kultur nennen, nämlich der innere organische Zusammenhang von Kultus und Kultur. Aus dem Kultus wächst von selbst Kultur heraus, d.h. aus der Verehrung Gottes wächst die Ehrfurcht vor den Menschen. Das ist hier vor Ort wie bei einem Baum gewachsen, an dem man mit Hilfe der Jahresringe die einzelnen Entwicklungsphasen ablesen kann. Das genau ist Kolumba. Schon am Haus selbst – ohne die späteren Inhalte des Hauses zu betrachten – ist die Entfaltung von Kultus und Kultur abzulesen. Die Ausgrabungen in St. Kolumba zeigten, dass hier schon zur Römerzeit Menschen lebten und sich mit Gott und der Welt beschäftigten. St. Kulumba war die älteste Pfarrkirche Kölns, die wohl schon bis ins 7. Jahrhundert zurückgeht. Dieser sakrale Ursprung setzt sich nach der baulichen Vernichtung der Kirche im letzten Weltkrieg in der so genannten Kapelle der Trümmermadonna konsequent fort, die nach dem Krieg von Gottfried Böhm errichtet worden ist. Sie hat einen festen Platz im Herzen der Kölner, und sie behält auch unangefochten ihren Platz und ihre Bedeutung als Ort des Gotteslobes und der Begegnung der Menschen mit Gott in der neuen baulichen Konzeption von Kolumba. Übrigens wird über der Kapelle im neuen Museumsraum ein so genanntes „Armarium“ als Rundbau eingerichtet, in dem die Waffen Christi, das ist der kostbare, im Krieg gerettete Reliquien- und Kirchenschatz von St. Kolumba als Dauerausstellung zu besuchen ist. Auch damit setzt sich die sakrale Linie fort und zeigt, dass Kolumba ein Museum sui generis sein wird. Selbst die Kriegsruine des spätgotischen Kirchenbaus ist in das architektonische Geschehen von Kolumba mit einbezogen worden. Dem Schweizer Architekten Peter Zumthor ist es gelungen, aus diesen vielen Einzelelementen an dieser wichtigen historischen Stelle unserer Stadt Köln baulich 2000 Jahre europäisches Kulturgeschehen architektonisch als ein quasi Mikrokosmos zu gestalten. Die so entstandene bauliche Symphonie gibt Zeugnis vom Kern abendländischer, europäischer Kultur. Die Besucher werden das alles auch ohne Exponate schon vor Ort in der Baukonzeption direkt erfahren können. In dieser Architektur: im Zusammenwirken der Kriegsruine der spätgotischen Kirche St. Kolumba, der Kapelle „Madonna in den Trümmern“ (1950), der einzigartigen archäologischen Ausgrabungen (1973-1976) und dem Neubau nach dem Entwurf von Peter Zumthor ist gleichsam unserer Stadt ein einmaliger Ort der Begegnung mit unserer Vergangenheit gegeben, die so wichtig ist für eine segensreiche Gestaltung von Gegenwart und Zukunft. Alles, was hier dann nach Fertigstellung des Museums gezeigt wird, muss in diesen aufgezeigten Rahmen hineinpassen und sich von ihm messen lassen. Unser Erzbischöfliches Diözesanmuseum steht unter diesem hohen Anspruch. Hier muss sich das Moderne vor dem Gewachsenen bewähren und seinen Echtheitsbeweis erbringen. St. Kolumba wird kein großes Museum. Darum ist ihm aufgetragen, die eingeschränkte Quantität durch hohe Qualität zu ersetzen. Wir haben uns die Erstellung des neuen Diözesanmuseums wirk- lich etwas kosten lassen, nicht nur Geld – Darauf komme ich noch zu sprechen! –, sondern auch Nerven, Kraft und Anstrengung, weil wir von der geistigen Ausstrahlungskraft eines solchen Hauses an einem solchen Ort zugunsten unserer Stadt und ihrer Menschen überzeugt sind. Ich bin sehr dankbar, dass nun endlich die Fertigstellung in greifbare Nähe gerückt ist. Ich bin nun schon über 17 Jahre Erzbischof in Köln, und von Anfang an begleitete mich das Anliegen eines Diözesanmuseums. Als dann eine Realisierung immer näher rückte, wurde ich in diesem Bestreben sehr unterstützt vom Priesterrat der Erzdiözese Köln, vom Diözesanpastoralrat und auch vom Kirchensteuerrat. Wir haben für Kolumba Jahrzehnte gespart, sodass unser Haushalt nicht belastet wurde und unser Sparprojekt „Zukunft heute“ darauf nicht Rücksicht nehmen musste. Wir haben beim Bauen selbst gut gewirtschaftet und die Kosten – trotz einer zehnjährigen Planungs- und Bauphase – in den üblichen Schranken gehalten. Ich hoffe, dass noch weit vor meinem 75. Geburtstag in drei Jahren die Einweihung erfolgen kann. Ich danke sehr herzlich unserem Architekten, Herrn Peter Zumthor. Wir haben miteinander gestritten und gelitten. Bei ihm musste sich das bewähren, was Geduld ist, aber ich glaube, die Zähigkeit, mit der wir am Ball blieben, hat sich gelohnt. Die vielen neuen Ideen des Architekten während der Bauphase brachten dem Projekt immer wieder zeitliche Verzögerungen, aber durchweg permanente Verbesserungen. Nicht nur die zukünftigen künstlerischen Inhalte dieses besonderen Hauses werden den Besuch lohnen, sondern schon das Erlebnis dieses Baus in seiner Schlichtheit und künstlerischen Gestaltung. Mein Dank gilt auch dem Direktor unseres Museums, Herrn Dr. Joachim Plotzek, und den verantwortlichen Damen und Herren unseres Diözesanmuseums, den Bauausführenden, dem Generalvikar und seinem Vorgänger, besonders auch der Presse, die das Anliegen von Kolumba immer positiv und fair begleitet hat. Der wichtigste Bauabschnitt ist vollendet. Wir haben Grund, das Richtfest zu feiern. Nach meiner Einschätzung ist das viel mehr als nur die Halbzeit bis zur Vollendung hin. Herzlichen Dank! + Joachim Kardinal Meisner Erzbischof von Köln (Herausgegeben vom Presseamt des Erzbistums Köln, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Redaktion: Dr. theol. Manfred Becker-Huberti, E-Mail: presse@erzbistum-koeln.de; Internet: www.erzbistum_koeln.de) | Art museum of the
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