Kolumba
Kolumbastraße 4
D-50667 Köln
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»Ein besonderer Coup ist der Oper zum Abschluss der künstlerisch insgesamt eher mäßigen Saison mit dem Einzug in das Kolumba-Museum gelungen. Das älteste Museum Kölns, zugleich das Museum des dortigen Erzbistums, residiert in einem modernen, mehrstöckigen, gerade einmal acht Jahre alten Bau des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Im Keller gibt es einen Zugang zu den Ruinen der kriegszerstörten spätgotischen Kolumba-Kirche. | Die Dialektik von alter Trümmerstätte und hochmoderner Spitzen-Architektur bietet glänzende Voraussetzungen für einen Doppelabend mit ebenso subtilen wie eindringlichen Seelenstudien, die die Kölner Oper für zwei kurze, aber immens spannungsgeladene und hoch konzentrierte Raritäten nutzt. Leos Janáceks Tagebuch eines Verschollenen ist zwar ein Liederzyklus, strahlt aber eine geradezu opernhaft dramatische Sprengkraft aus…Die Trümmer reichen als sinnstiftende Kulisse völlig aus, so dass Ausstatterin Nele Ellegiers lediglich ein kleines Zelt für die Schattenrisse der angebeteten Zigeunerin hinzufügen müsste. Der Tenor John Heuzenroeder vollbringt den Kraftakt, die 21 komplexen, stilistisch denkbar unterschiedlichen Gesänge in Folge mit gestalterischer Intelligenz und expressiver Dichte auch stimmlich beeindruckend zu interpretieren. Gelegentlich tritt Adriana Bastidas Gamboa als ausgesprochen reizvolle Zigeunerin hinzu. Die kolumbianische Mezzosopranistin glänzt anschließend einige Etagen höher vor der schlangenhaft verschlungenen Installation Serpentinata von Bernhard Leitner in der Titelpartie der hierzulande kaum bekannten Kammeroper Savitri des englischen Komponisten Gustav Holst.
Auch hier lässt das szenische Team den Raum für sich sprechen. Ein schlichtes, weißes Podest vor der beeindruckenden Skulptur und die Weite des hellen Raums reichen zusammen mit der fast kathedralartig halligen Akustik aus, um der Handlung zeitlich entrückte, unwirkliche Konturen zu verleihen. | Ein glänzender Abend in einem faszinierenden räumlichen Umfeld. Das Publikum reagiert ausgesprochen begeistert.« (Pedro Obiera, Von der Kraft der Liebe, in: www.opernnetz.de, 01.06.15)
 
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KOLUMBA :: Kritiken :: opernetz.de

»Ein besonderer Coup ist der Oper zum Abschluss der künstlerisch insgesamt eher mäßigen Saison mit dem Einzug in das Kolumba-Museum gelungen. Das älteste Museum Kölns, zugleich das Museum des dortigen Erzbistums, residiert in einem modernen, mehrstöckigen, gerade einmal acht Jahre alten Bau des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Im Keller gibt es einen Zugang zu den Ruinen der kriegszerstörten spätgotischen Kolumba-Kirche. | Die Dialektik von alter Trümmerstätte und hochmoderner Spitzen-Architektur bietet glänzende Voraussetzungen für einen Doppelabend mit ebenso subtilen wie eindringlichen Seelenstudien, die die Kölner Oper für zwei kurze, aber immens spannungsgeladene und hoch konzentrierte Raritäten nutzt. Leos Janáceks Tagebuch eines Verschollenen ist zwar ein Liederzyklus, strahlt aber eine geradezu opernhaft dramatische Sprengkraft aus…Die Trümmer reichen als sinnstiftende Kulisse völlig aus, so dass Ausstatterin Nele Ellegiers lediglich ein kleines Zelt für die Schattenrisse der angebeteten Zigeunerin hinzufügen müsste. Der Tenor John Heuzenroeder vollbringt den Kraftakt, die 21 komplexen, stilistisch denkbar unterschiedlichen Gesänge in Folge mit gestalterischer Intelligenz und expressiver Dichte auch stimmlich beeindruckend zu interpretieren. Gelegentlich tritt Adriana Bastidas Gamboa als ausgesprochen reizvolle Zigeunerin hinzu. Die kolumbianische Mezzosopranistin glänzt anschließend einige Etagen höher vor der schlangenhaft verschlungenen Installation Serpentinata von Bernhard Leitner in der Titelpartie der hierzulande kaum bekannten Kammeroper Savitri des englischen Komponisten Gustav Holst.
Auch hier lässt das szenische Team den Raum für sich sprechen. Ein schlichtes, weißes Podest vor der beeindruckenden Skulptur und die Weite des hellen Raums reichen zusammen mit der fast kathedralartig halligen Akustik aus, um der Handlung zeitlich entrückte, unwirkliche Konturen zu verleihen. | Ein glänzender Abend in einem faszinierenden räumlichen Umfeld. Das Publikum reagiert ausgesprochen begeistert.« (Pedro Obiera, Von der Kraft der Liebe, in: www.opernnetz.de, 01.06.15)