Kolumba
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»Wenn das Kardinal Meisner wüsste! Im dunkelsten Raum des vor sieben Jahren von ihm eröffneten Museums Kolumba spielen sich in der neuen Jahresausstellung verstörende Dinge ab. Wenn man dort kleine Hebel betätigt, knallt es laut oder es zischt, ein Latex-Handschuh wird aufgeblasen oder ein Federbausch saust durch die Luft. Es handelt sich um eine „Licht- und Luftmaschine“, die der Ausstellungsbesucher selbst bespielen kann. | Der Guckkastenbühne von Manos Tsangaris gegenüber steht ein mittelrheinischer Hausaltar von der Verkündigung der Geburt Christi. Die geschnitzten Figuren der Jungfrau Maria und des Verkündigungsengels lassen in Verbindung mit den verschließbaren Seitenklappen sofort blasphemische Assoziationen zur Augsburger Puppenkiste aufkommen. Tatsächlich will die Ausstellung das Spielerische betonen und trägt deshalb den Titel „playing by heart“ - „auswendig spielen“. | Die Kuratoren des erzbischöflichen Kunstmuseums wollen dies auf das Glück bezogen wissen, das sich einstellt, wenn man zum Beispiel ein Musikstück beherrscht. Ein weiterer Bezug ist das Zweite Vatikanische Konzil, das die katholische Kirche vor 50 Jahren reformierte und das 1965 mit dem Dokument „Gaudium et Spes“ - Freude und Hoffnung - abgeschlossen wurde. | Nur wer dazu fähig sei, Freude zu empfinden, könne sich der derzeitigen Realität der Kriege, Seuchen und religiösen Intoleranz überhaupt stellen, sagte der Museumsleiter Stefan Kraus bei der Vorbesichtigung am Freitag. Für seine letzten Ausstellungen hatte das Museum Preis um Preis eingeheimst, so war es von Kunstkritikern zum „Museum des Jahres 2013“ bestimmt worden. (dpa, 12.9.2014)
 
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KOLUMBA :: Kritiken :: dpa

»Wenn das Kardinal Meisner wüsste! Im dunkelsten Raum des vor sieben Jahren von ihm eröffneten Museums Kolumba spielen sich in der neuen Jahresausstellung verstörende Dinge ab. Wenn man dort kleine Hebel betätigt, knallt es laut oder es zischt, ein Latex-Handschuh wird aufgeblasen oder ein Federbausch saust durch die Luft. Es handelt sich um eine „Licht- und Luftmaschine“, die der Ausstellungsbesucher selbst bespielen kann. | Der Guckkastenbühne von Manos Tsangaris gegenüber steht ein mittelrheinischer Hausaltar von der Verkündigung der Geburt Christi. Die geschnitzten Figuren der Jungfrau Maria und des Verkündigungsengels lassen in Verbindung mit den verschließbaren Seitenklappen sofort blasphemische Assoziationen zur Augsburger Puppenkiste aufkommen. Tatsächlich will die Ausstellung das Spielerische betonen und trägt deshalb den Titel „playing by heart“ - „auswendig spielen“. | Die Kuratoren des erzbischöflichen Kunstmuseums wollen dies auf das Glück bezogen wissen, das sich einstellt, wenn man zum Beispiel ein Musikstück beherrscht. Ein weiterer Bezug ist das Zweite Vatikanische Konzil, das die katholische Kirche vor 50 Jahren reformierte und das 1965 mit dem Dokument „Gaudium et Spes“ - Freude und Hoffnung - abgeschlossen wurde. | Nur wer dazu fähig sei, Freude zu empfinden, könne sich der derzeitigen Realität der Kriege, Seuchen und religiösen Intoleranz überhaupt stellen, sagte der Museumsleiter Stefan Kraus bei der Vorbesichtigung am Freitag. Für seine letzten Ausstellungen hatte das Museum Preis um Preis eingeheimst, so war es von Kunstkritikern zum „Museum des Jahres 2013“ bestimmt worden. (dpa, 12.9.2014)